Außerdem muss noch mit den Vorbehalten vieler Kunden gerechnet werden: Schließlich sind Möbel teuer und der Kauf solcher Wohnprodukte wird zumeist gründlich überlegt. Da scheint es nur natürlich, wenn es Verbraucher gibt, die ihre Wunschprodukte vor dem Kauf testen, anfassen und ausprobieren wollen. – Viele Gründe also, sich als Verkäufer eigentlich gegen den digitalen Möbel-Handel zu entscheiden.
Trotz der genannten Hürden scheint der digitale Möbel-Handel den Kinderschuhen langsam entwachsen zu sein – schaut man sich die Zahlen der neuen Studie der Hamburger Beratungsfirma MRU (Manner-Romberg-Unternehmensberatung) an, so wird deutlich, dass das Möbel- und Einrichtungssegment im E-Commerce volle Fahrt aufgenommen hat. Bereits jetzt beinhalten drei Prozent der Online-Sendungen Möbelstücke: In der Warengruppe Möbel haben sich sowohl das Kundenverhalten als auch das Anbieterverhalten verändert.
Wenig überraschend ist, dass mehr als jedes fünfte Paket (21 Prozent) Mode enthält – das entspricht im übrigen rund 246 Millionen Sendungen. Vergleicht man die Umsätze verschiedener Segmente, zeigt sich Mode als umsatzstärkste Warengruppe, die im Vorjahresvergleich sogar noch einmal zulegen konnte. Auf Platz zwei rangiert der Online-Handel mit Büchern. Artikel aus dem Bereich Elektronik sind mit 7 Prozent stärker als Haushaltswaren, die lediglich mit 5 Prozent zu Buche schlagen.
Neben der grundlegenden Sortimentsverteilung im Online-Handel bringt die Studie auch einige interessante Fakten ans Tageslicht: So werden in Köln und Umgebung beispielsweise besonders wenige Bestellungen im Bereich Mode und Computerzubehör aufgegeben, während sich die Kunden im Alpenvorland in diesen Segmenten besonders kauffreudig zeigen. Außerdem sind die Nürnberger absolute Spitzenreiter im Kauf von Computern und die Verbraucher in Mannheim / Ludwigshafen bekommen im Durchschnitt die meisten Pakete zugesandt.